Zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen (IGEL)

Es besteht die Möglichkeit zusätzliche Untersuchungen auf Wunsch durchführen zu lassen, um das individuelle Risiko abzugrenzen oder zu verringern. Im Folgenden haben wir für Sie eine Reihe sinnvoller Zusatzuntersuchungen zusammengestellt. Lassen Sie sich von uns beraten, ob eine oder mehrere der Untersuchungen davon für Sie in Frage kommen.

Medizinisch sinnvolle Zusatzleistungen

  • NIPT Test (Trisomieausschluss und Geschlechtsbestimmung durch Blutentnahme bei der Mutter)
  • Zusätzlicher Ultraschall einschl. 3D/4D
  • Farbdoppleruntersuchung
  • NT-Messung (Nackenfaltenmessung)
  • Bluttest auf Infektionskrankheiten:
    • Toxoplasmose 
    • Zytomegalie
    • Listeriose
    • Ringelröteln
    • Windpocken

Zusätzlicher Ultraschall in der Schwangerschaft

Kaum eine andere medizinische Methode ist so aussagekräftig wie der geburtshilfliche Ultraschall.
Die Sonographie ist eine gute Möglichkeit für werdende Eltern, sich vom Wohlbefinden und dem Wachstum des Kindes zu überzeugen.
Wir sind sehr gerne bereit, diese zusätzlichen Ultraschalluntersuchungen auf Ihren Wunsch hin durchzuführen.

Medizintechnik

Wir verfügen über ein modernes, leistungsfähiges Ultraschallgerät der Firma CANON mit Farbdoppler und 3D/4D Option. Gerne bieten wir Ihnen die Untersuchungsbilder auf USB-Stick für zuhause

Listeriose (zu Schwangerschaftsbeginn)

Diese bakterielle Infektion wird durch Rohmilchprodukte verursacht. Sie nimmt im Kindesalter meist einen milden grippeähnlichen
Verlauf, kann aber in der Schwangerschaft beim ungeborenen Kind eine schwere generalisierte Erkrankung hervorrufen.

Rechtzeitig erkannt, ist eine für das Kind unschädliche Antibiotika-Behandlung fast immer erfolgreich.
Daher ist ein Listeriose-Test durch eine einfache Blutuntersuchung empfehlenswert.

Farb- und Doppleruntersuchung (20.-22. SSW)

Das Durchblutungsverhalten der Arteria uterina und anderen fetalen Blutgefäßen wird mittels Doppler-Ultraschall farbig und akustisch dargestellt. Neben einer prognostischen Sicherheit bzgl. Erkrankungen bei Mutter und Kind dient es der Abklärung bei Verdacht auf akute oder chronische Mangelzustände der Versorgung des ungeborenen Kindes.

Blutzucker-Belastungstest (24.-28. SSW)

Ungefähr 5% aller Schwangeren leiden an einem Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes). Dies bedeutet ein erhöhtes Risiko für Mutter und Kind. Für die Schwangere selbst verläuft die Erkrankung ohne Beschwerden, deshalb empfehlen wir jeder Schwangeren einen sogenannten oralen Glucosetoleranztest.Dieser einfache Test sollte in der 24-28. SSW durchgeführt werden. Bei besonders gefährdeten Schwangeren (z. B. bei Übergewicht, Zuckerkrankheit in der Familie, nach Geburt eines übergewichtigen Kindes) sollte dieser Test auch zu einem früheren Zeitpunkt zusätzlich durchgeführt werden.

Der Schwangerschaftsdiabetes ruft zunächst keine Symptome hervor. Ein einfacher Test auf Zucker im Urin ist nicht ausreichend!

Toxoplasmose (32. SSW)

Die Ansteckung dieser Infektionskrankheit erfolgt über Katzen oder durch den Genuss von rohem oder nicht durchgebratenem Fleisch. Der Hauptwirt, die Katze, scheidet nach Infektion einige Wochen lang Oozyten im Kot aus, diese können im Staub oder im Erdboden monatelang überdauern. 
Die Infektion des Menschen erfolgt oral,  entweder durch Verzehr von rohem oder nicht genügend erhitztem Fleisch eines infiziertem Tieres oder indem die Erreger bei der Gartenarbeit auf die Hände und von dort in den Mund gelangen.

Der Erreger „Toxoplasma gondii“ kann dann von der Mutter auf das ungeborene Kind übertragen werden.
Ca. die Hälfte aller Frauen haben im gebärfähigen Alter eine Infektion schon unbemerkt durchgemacht und sind daher geschützt.
Bei einer Erstinfektion in der Schwangerschaft können schwere Missbildungen mit Gehirnschäden und Erblindung beim Ungeborenen entstehen.

Vor oder zu Beginn einer Schwangerschaft kann durch eine Blutabnahme der Antikörperstatus auf Toxoplasmose bestimmt werden. Ein positiver Antikörpertest schließt eine Erstinfektion während der späteren Schwangerschaft praktisch aus.
Bei fehlender Immunabwehr sollten weitere Kontrolluntersuchungen erfolgen.

Zytomegalievirus (CMV-Infektion)

Eine Zytomegalie bedroht nicht die Schwangere, kann jedoch als Primärinfektion (d.h. als erstmalige Infektion) in 40-50% auf das Kind übertragen werden. Von diesen infizierten Kindern weisen circa 13% nach der Geburt gesundheitliche Auffälligkeiten auf.
Das Hauptrisiko für eine Schädigung des Kindes bei der Geburt oder später besteht bei einer CMV-Primärinfektion in der Frühschwangerschaft.
Nur ~45% der Frauen im gebärfähigen Alter haben Antikörper gegen CMV und sind deshalb weitestgehend geschützt.

B-Streptokokken (35-38 SSW)

Bei etwa 10 – 30 % der schwangeren Frauen finden sich Streptokokken der Gruppe B im Scheidenbereich.
In der Regel sind diese Bakterien harmlos, allerdings kann unter der Geburt das Neugeborene infiziert werden. Dies kann zu schweren Infektionen wie Lungen- und Hirnhautentzündung mit neurologischen Schäden führen.

Wir empfehlen daher einen Abstrich auf B-Streptokokken durchzuführen. Hierzu wird der Arzt einen vaginalen Abstrich entnehmen, der in unserem externen Labor untersucht wird.

Gonokokken (35-38 SSW)

Nach der Geburt erhält Ihr Kind eine sogenannte Crede‘sche Prophylaxe. Hierbei wird dem Neugeborenen Lösung in die Lidfalte des Auges
geträufelt, um eine seltene Augeninfektion mit Gonokokken zu verhindern. Dies kann zu einer vorübergehenden leichten Augenreizung führen.

Veröffentlicht von Dr. Stepahn Krehwinkel

Dr. med. Stephan Krehwinkel Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe Neben klassischen und modernen schulmedizinischen Verfahren bietet Herr Dr. Krehwinkel auch komplementäre Medizin, Präventionsmedizin, Akupunktur und Neuraltherapie an. Spezialgebiete sind Hormonsprechstunde, Abklärung bei unerfülltem Kinderwunsch und jahrzehntelange Erfahrung bei der Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden.